Über Seda

In meinen Werken spiegelt sich der Dualismus von Orient und Okzident.

Fotograf Rainer Striezel

Fotograf Rainer Striezel

 

Meine Bilder entstehen spontan aus dem Unbewussten beziehungsweise aus dem Affekt heraus. Wenn ich ein abstraktes Bild male, weiß ich weder vorher, wie es aussehen soll, noch während des Malens, wohin die Reise geht. Ich lasse mich vom Entstehungsprozess treiben.

Ich experimentiere mit Strukturen und Farben. Dabei benutze ich verschiedenste Materialien wie Stoff, Gips, Wolle und Plastik.

Außerdem benutze ich Öl-, Acryl- und Aquarellfarben sowie chinesische Tusche.

Ich wurde am 10. Dezember 1956 im Süden des Irans geboren. Dort studierte ich von 1976 bis 1984 an der Universität von Isfahan VWL und machte einen Abschluss in Buchhaltung. 1986 verließ ich meine Heimat und wanderte nach Deutschland aus. Hier absolvierte ich im Jahr 1998 eine Ausbildung als Bekleidungsschneiderin sowie eine Weiterbildung zur Schnittdirektrice und arbeitete jahrelang in der Modebranche.

Sehr früh entdeckte ich die Liebe zur Malerei. Im Alter von dreizehn Jahren hatte ich die Möglichkeit, meine Kunst bei einem landesweiten Wettbewerb zu präsentieren, bei dem ich mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Dieses Gefühl, dass ich als junges Mädchen im patriarchalischen geprägtem Iran mit meiner Kunst andere Menschen berühren konnte, entfachte in mir eine tiefe Leidenschaft für die Kunst und das Potenzial, durch Kunst etwas in Menschen auszulösen.

Die Inspiration für meine Kunst stammt aus meinem Leben, welches sich durch einen starken Dualismus auszeichnet. Sei es in Form von den zwei Kulturen die ich in mir trage oder von den tiefen Emotionen Liebe und Abneigung, Mut und Angst, Glückseligkeit und Tristesse, die ich als Mensch fühle und in meiner Kunst einfließen lasse und verarbeite. Diese Gefühle und Inspirationsquellen spiegeln sich unter anderem in der Beschaffenheit meiner genutzten Materialien wider.

So habe ich im Laufe der Zeit meinen persönlichen Kunststil entwickelt, der von diesem Dualismus geprägt ist.

Mein Ziel ist es, die Ästhetik von Gegensätzen mit meiner Kunst zusammen zu führen. Dadurch möchte ich vermitteln, dass selbst im größten Kontrast der Ursprung von etwas Neuem liegen kann.